Chemikalien und Öl: besondere Anforderungen an Schläuche
Chemische Stoffe und Öle stellen besondere Anforderungen an Schläuche, weil diese aggressiven Medien die Schlauchseele beschädigen können. Damit die Sicherheit beim Transport gewährleistet ist, braucht es speziell für diese Zwecke konzipierte und hergestellte Schläuche - Qualitätsprodukte bei Fluidify.
Chemieschläuche & Ölschläuche von höchster Stabilität für die verschiedensten Anwendungen
Kraftstoffschläuche, Schmierstoffschläuche, Mineralölschläuche sowie Schläuche zum Transport von Chemikalien dienen der Förderung von flüssigen Produkten und Ölen in Laboren sowie industriellen Anlagen. Aufgrund spezifischer Anwendungen sind Chemieschläuche und Ölschläuche gegenüber Kohlenwasserstoffen, Mineralölen, Schmierstoffen, Kraftstoffen und anderen aggressiven Medien resistent. Darüber hinaus verfügen sie über Eigenschaften wie Abriebfestigkeit, Reißfestigkeit, Witterungs- und Alterungsbeständigkeit sowie Elastizität. Mit in der Industrie üblichen Arbeitstemperaturen zwischen -50 °C und + 100 °C kommen die meisten Industrieschläuche problemlos zurecht, wobei sich die jeweils ertragbaren Betriebsdrücke nach der konkreten Ausstattung der Chemie- und Ölschläuche richten. Neben konventionellen Schläuchen, mit passender Schlauchtechnik und Schlauchleitungen findest Du in unserem Shop auch Spezialmodelle, die für extreme Temperaturen bis 400 °C und Betriebsdrücke bis 20 bar ausgelegt sind.
Chemische Beständigkeit verschiedener Schlauchmaterialien – typische Beispiele
- HDPE-Schläuche: beständig gegenüber Ölen, Fetten, Schmierstoffen, Alkoholen, Estern, organischen Säuren, Alkalilaugen, Kraftstoffen sowie Heißwasser
- PA- und PP-Schläuche: beständig gegenüber Benzin und Schmierstoffen, Ölen, Fetten, aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, schwachen organischen Säuren sowie Heißwasser
- PTFE-Schläuche: diese Chemieschläuche besitzen gegenüber fast allen organischen und anorganischen Medien eine hohe Beständigkeit.
Des Weiteren führen wir Ölschläuche aus Nitril-Kautschuk und Polyurethan, Vinyl-Schläuche sowie hochwertige Chemieschläuche aus konditionierten PVC-Compounds. Sämtliche Modelle erfüllen die Industrienormen DIN 2823 sowie EN 12115 und sind entsprechend ihrer Spezifikation und Schlauchtechnik für industrielle Anwendungen geeignet.
Spezielle Ausrüstung für besondere Einsatzbedingungen
Je nach Anwendung müssen Chemie- und Ölschläuche vor diversen äußeren Einflüssen wie Ozon, hohen Temperaturen, Nässe oder Abrieb geschützt werden. Hierfür bedienen sich die Hersteller verschiedener Methoden wie etwa besonders robuster, abriebfester Schlauchdecken, doppelten Wänden oder metallischer Schlauchseelen. Neben Material und Aufbau spielen bei der Auswahl des optimalen Schlauches für jede konkrete Anwendung der jeweils innere und äußere Durchmesser eine wichtige Rolle. Neben standardisierten Schlauchmodellen mit Innendurchmessern zwischen 10 und 100 mm sowie Wandstärken bis zu 20 mm bieten wir Dir auch Sondermodelle, die sich für besonders kleine oder überdurchschnittlich große Durchflussmengen eignen und die bei Bedarf extreme Betriebsdrücke aushalten.
Chemieschläuche und Ölschläuche – wichtige Parameter auf einen Blick
- Schlauchlänge: Handelsübliche Verkaufslängen betragen zwischen drei und 40 m, wobei Öl- und Chemieschläuche zumeist in Gebinden von drei, 15, 20 oder 30 Metern Länge verkauft werden.
- Temperaturbeständigkeit: Einfache, günstige Modelle sind bis 80 °C ausgelegt, während hochwertige Schläuche bekannter Hersteller für Anwendungen bei + 100 °C, 250 °C und mehr freigegeben sind.
- Betriebsdrücke: Die überwiegende Anzahl der verschiedenen Öl- und Chemieschläuche ist für bis zu 16 bar konzipiert. Wir führen jedoch auch Schläuche, die nur bis 0,9 bar oder bis 20 bar genormt sind.
Um Dich in unserem umfangreichen Angebot zurechtzufinden, haben wir die Schläuche verschiedenster Hersteller in übersichtliche Kategorien sortiert. Zu jedem Schlauch gibt es eine aussagekräftige Abbildung sowie ausführliche Beschreibungen inklusive Spezifikation und passender Anwendungen für die Schlauchleitung.
Stetig wachsender Lagerbestand
Maschinen, Anlagen und Prozesse in der Industrie leben von Schläuchen. Deshalb hat es sich unser Team zum Ziel gesetzt, Chemieschläuche und Ölschläuche jeglicher Art und Größe anzubieten. Unser stetig wachsendes Angebot hilft uns dabei, auch ausgefallene Kundenwünsche bedienen zu können. Um Stillstandzeiten zu minimieren, bieten wir Dir umfassende Beratung und einen professionellen, schnellen Service. Für Deine Fragen stehen Dir unsere freundlichen Experten jederzeit online gerne zur Verfügung.
FAQ – Chemie- & Ölschläuche
Bei der Auswahl von Schlauchwerkstoffen für Chemikalien und Dampf ist deren Resistenz gegen die Durchflussstoffe von entscheidender Bedeutung. Die farbliche Kennzeichnung in Form umlaufender Spiralen weist auf die Eignung des gewählten Schlauches bezüglich der praktischen Anforderungen hin.
Beispiele:
- weiß für Lebensmittel
- gelb für Kraftstoffe
- blau für Lösungsmittel
- lila Chemieschlauch aus EPDM
- blau-weiß Vielzweck-Chemieschlauch aus U-PE
- grün für Säuren und Laugen
- rot für HD-Dampf
- orange für Flüssiggas
Schläuche und Armaturen müssen technisch und funktionell zusammenpassen. Die Gefährdungsbeurteilung von Schläuchen und Schlauchsystemen regelt die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). Ergänzend dazu gilt für Chemieschläuche die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Zentrale Elemente beider Verordnungen bilden die Beurteilung der Schläuche vor ihrer Verwendung durch eine zugelassene Überwachungsstelle oder fachkundige Person sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen und Prüfungen. Die sicherheitstechnisch relevanten Angaben gemäß der Hersteller-Betriebsanleitung sind bei der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen. Die Risikoanalyse sowie Risikobewertung ist anhand einer Checkliste durchzuführen und zu dokumentieren. Zudem sind alle prüfrelevanten Schläuche mit dem Datum der nächstfälligen Prüfung zu versehen.
Per Definition sind Streuströme Ströme, die nicht auf den vorgesehenen Wegen abfließen. So können beispielsweise Drähte oder metallische Einlagen in Chemieschläuchen aufgrund ihrer geringen Widerstände Streuströme mit sich führen. Durch die Reibung zwischen der Schlauchwandung und dem Transportmedium bilden sich dann hohe elektrostatische Potenziale, die zu Funkenentladungen und im Extremfall zur Explosion führen können. Deshalb sind in den meisten gewerblich-technischen Einsatzgebieten ausschließlich Schläuche mit entsprechender Zulassung erlaubt, die mit geeigneten Erdungskomponenten ausgerüstet sind.
Kraftstoffe und Öle stellen an die Materialzusammensetzung von Schläuchen hohe Anforderungen. Das Schlauchmaterial muss gegen aggressive Medien und Säuren beständig sein und eine hohe Alterungs- und Witterungsbeständigkeit aufweisen. Hinzu kommen u. a. die Temperatur des Mediums, Beimengungen und Begleitstoffe, die Konzentration des Mediums, dessen Verschmutzungsgrad, die gleichzeitige Einwirkung statischer oder dynamischer Belastung sowie die Konstruktionsmerkmale (Innendurchmesser, Wanddicke) des Produktes.
- Der Fokus liegt auf einem mühelosen Einbau, leichten Ausbau- und guten Kontrollmöglichkeiten.
- Die Schläuche dürfen nicht zu stark gekrümmt oder abgewinkelt sein.
- keine Einengung des Durchflussquerschnittes durch Quetschen o. Ä.
- Unter Druck können sich Ölschläuche verlängern und verkürzen. Die dadurch entstehenden Spannungen werden bei der Verlegung durch bewusste "Durchhänge" verhindert.
- Ein Ölschlauch darf nicht in sich verdreht verlegt werden, da dies ein Lockern der Anschlüsse begünstigt.
- Trotz robuster Decke kann ein ständiger punktueller Abrieb zu Beschädigungen der Außenhülle führen. Fixierungen und Schutzabdeckungen wie Spiralbänder, Kabeltüllen oder Spiralfedern beugen abriebbedingten Feldausfällen von Ölschläuchen vor.
Unmittelbar an der defekten Stelle entsteht zumeist ein sichtbarer Ölfleck oder eine Ölpfütze. Weitere Symptome für einen leckenden Ölschlauch können durch Druckabfall nicht rund laufende oder ausgefallene Aggregate sowie entsprechende Fehlermeldungen elektronischer Überwachungseinrichtungen sein.
Reparaturen undichter Ölschläuche sind verboten. Zur Herstellung von hydraulischen Schlauchleitungen dürfen zudem keine benutzten oder gebrauchte Schläuche verwendet werden. Dies würde im technischen Sinn zur Kategorie der Schlauchreparaturen zählen.
Chemieschläuche zum Leiten von Fluiden sind im Sinne der Betriebs-Sicherheits-Verordnung Arbeitsmittel. Falls sie Teil einer überwachungspflichtigen Rohrleitung oder Anlage sind, sind sie nach Abschnitt 2 oder Abschnitt 3 der BetrSichV in regelmäßigen Abständig prüfpflichtig bezüglich:
- Druck (Festigkeitsprüfung, Druckprüfung)
- äußerer Zustand (Zustandskontrolle)
- falls relevant: Prüfung der elektrischen Leitfähigkeit